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Googles "Helpful Content" Update (2022)

Allgemein
30.08.2022

Pro Jahr führt Google über 500 Anpassungen und Updates an seinen Such-Algorithmen durch. Viele dieser Änderungen werden nicht angekündigt und bleiben oftmals weitgehend unbemerkt. Der Rollout größerer Updates wird hingegen im Regelfall offiziell von Google verkündet.
Zu diesen größeren Updates gehört das sogenannte “Helpful Content” Update, welches sich seit dem 25. August nun offiziell im Rollout befindet und in den kommenden 1-2 Wochen abgeschlossen sein soll. Betroffen sind zunächst nur englischsprachige Seiten und es ist bislang nicht bekannt, wann das Update global ausgerollt wird.

Worauf zielt dieses Update und sollte man sich damit beschäftigen?

Grundsätzlich reiht sich das “Helpful Content” Update in eine Reihe wichtiger (SEO-)Updates der letzten Jahre ein und es ist zu vermuten, dass es die organischen Suchergebnisse relativ stark beeinflussen wird. Präzise Aussagen dazu lassen sich allerdings noch nicht treffen, da die Datenlage derzeit noch unklar ist.  Es braucht noch mindestens Zeit bis zum Abschluss des Updates, bevor erste Datenanalysen verlässliche Informationen zu den Auswirkungen auf die Suchergebnisse geben können. Trotz der unklaren Datenlage gibt es jedoch bereits erste Vermutungen und auch Aussagen seitens Google, die wir im Folgenden zusammenfassen.

Für schlechten Content wird die gesamte Webseite bestraft

Zunächst ist es so, dass das Update keine Belohnung für gute Inhalte sein wird, sondern vielmehr schlechte Inhalte bestrafen soll. Das bedeutet, dass diejenigen Seiten sanktioniert werden, die einen gewissen Anteil an minderwertigen Inhalten zur Verfügung stellen. “Minderwertig” heißt in diesem Fall, dass diese entweder nur umformuliert sind und im Web bereits an vielen anderen Stellen zu finden sind oder gar maschinell erstellt wurden. Wie groß der Anteil an solchen Inhalten sein muss, damit der Schwellenwert erreicht wird und das Update greift, ist derzeit noch nicht bekannt.

Sicher ist aber bereits, dass es sich hierbei um ein sogenanntes "seitenweites" Update handelt. Ist das Verhältnis der Unterseiten mit schlechtem Inhalt zu groß, werden die Auswirkungen des Updates auf der kompletten Webseite spürbar sein. Dies kann zu schwerwiegenden Ranking- und damit Traffic-Einbußen führen. Das Update zielt auf Inhalte ab, “die in erster Linie für ein gutes Ranking in Suchmaschinen erstellt wurden, anstatt Menschen zu helfen oder zu informieren“, sagt Google. Im Umkehrschluss soll es Suchenden also dabei helfen, hochwertige Inhalte mit Mehrwert zu finden.

Googles Kampf gegen “Search Engine First” Content

Google steht unter einem hohen Druck: Es muss stetig die besten Suchergebnisse liefern, da andernfalls Marktanteile und damit auch Werbeeinnahmen riskiert werden. Aus diesem Grund ist das Thema “Search Engine First” Content schon lange für den Suchmaschinenriesen relevant. Erstmals ging Google im Jahr 2012 im Rahmen des sogenannten “Panda” Updates gegen jene Inhalte vor, die nur zum Zweck des Rankings in Suchmaschinen geschrieben wurden. 

Tatsächlich lässt sich sagen, dass so ziemlich alle Updates der letzten Jahre darauf ausgelegt waren, den Nutzer besseren Content in den Suchergebnissen finden zu lassen. Immer wieder passiert es im Rahmen der ergriffenen Maßnahmen aber leider auch, dass Webseiten zu Unrecht von Google abgestraft werden. In jedem Fall sollte man also einen regelmäßigen Blick auf die eigene Webanalyse haben, sobald das Update auch deutschsprachige Seiten erreicht.

Was ist "Helpful Content" und was nicht?

Grundsätzlich soll sich das “Helpful Content” Update nicht auf spezielle Nischen beziehen. Dennoch legt eine Analyse von Google nahe, dass Webseiten aus den folgenden Bereichen möglicherweise stärker vom Update betroffen sein werden: 

  • Online-Lernmaterialien
  • Kunst und Entertainment
  • Shopping
  • Technik

Dies ist naheliegend, da in diesen Bereichen häufig Inhalte erstellt werden, die historisch eher für Suchmaschinen als für Menschen geschrieben wurden. Das heißt jedoch keinesfalls, dass ausschließlich Webseiten aus diesen Bereichen betroffen sein werden. 

Wenn man als Webseitenbetreiber wissen möchte, ob man gegebenenfalls vom “Helpful Content” Update betroffen sein wird, soll man sich laut Google folgende Fragen stellen (Auszug hieraus):

Positiv-Liste: Identifikation von “User First”-Content:

  • Haben Sie eine bestehende oder beabsichtigte Zielgruppe für Ihr Unternehmen oder Ihre Website, die den Inhalt nützlich finden würde, wenn sie direkt zu Ihnen käme?
  • Zeigen Ihre Inhalte eindeutig Fachwissen aus erster Hand und fundiertes Wissen (z. B. Fachwissen, das sich aus der tatsächlichen Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung oder dem Besuch eines Ortes ergibt)?
  • Wird jemand nach dem Lesen Ihrer Inhalte das Gefühl haben, genug über ein Thema gelernt zu haben, um sein Ziel (im Sinne der Suchanfrage) zu erreichen?
  • Wird jemand, der Ihre Inhalte liest, das Gefühl haben, eine zufriedenstellende Erfahrung gemacht zu haben?
  • Denken Sie an unsere Anleitung für Core-Updates und Produktbewertungen.

Negativ-Liste: Identifikation von “Search Engine First”-Content:

  • Soll der Inhalt in erster Linie Suchmaschinen anziehen, um Rankings zu erreichen?
  • Produzieren Sie viele Inhalte zu verschiedenen Themen in der Hoffnung, dass einige davon in den Suchergebnissen gut abschneiden?
  • Verwenden Sie eine umfassende Automatisierung, um Inhalte zu vielen Themen zu erstellen?
  • Fassen Sie hauptsächlich zusammen, was andere bereits zu sagen hatten, ohne zusätzlichen Mehrwert anzubieten?
  • Schreiben Sie mit einer bestimmten Wortzahl, weil Sie gehört oder gelesen haben, dass Google eine bevorzugte Wortzahl hat? (Nein, hat Google nicht.)
  • Beantworten Sie eine Frage, auf die es eigentlich (noch) keine Antwort gibt, wie z. B. ein Veröffentlichungsdatum für ein Produkt, einen Film oder eine Fernsehsendung?

Die Fragen lassen einen eindeutigen Rückschluss zu, worauf Google bei diesem Update abzielt: Hochwertigen Content mit Mehrwert und Ausrichtung auf den User Intent, wobei der Fokus auf Fachexpertise und einzigartigem (neuen) Content zu liegen scheint.

Wer die Updates der letzten Jahre beobachtet hat, wird eine große Schnittmenge zu vorherigen Updates (z.B. “E-A-T” oder “Panda”), aber auch zu den Google Quality Rater Guidelines erkennen können. Google predigt bereits seit Jahren, dass man hochwertige Inhalte für den Nutzer und nicht für Google erstellen soll. Dieses Mal könnten die Auswirkungen allerdings größer sein als bei bisherigen Updates.

Vorläufiges Fazit zum Google “Helpful Content” Update 2022

Die Ankündigung des “Helpful Content” Updates hat die SEO-Szene bereits ordentlich aufgerüttelt. Viele SEOs erwarten, dass das Update ähnlich große Effekte auf die Google Suchergebnisse haben wird wie einige wichtige Updates der Vergangenheit, allen voran “Panda” im Jahr 2012. Wie immer bei Google Updates sollte aber gewartet werden, bis der Rollout abgeschlossen ist, um die tatsächlichen Auswirkungen beurteilen zu können. Ein großer Vorteil ist, dass das Update zunächst keine deutschen Seiten betreffen wird. Somit kann mit den Erkenntnissen aus dem Rollout in den USA unter Umständen bereits gegengesteuert werden, bevor das “Helpful Content” Update in anderen Märkten live geht.

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